Mittwoch, 1. Mai 2013

Habana - multicolores


Alle Europäer, die erstmals Habana besuchen spazieren zunächst den Malecon entlang. Auch wir verbringen den ersten Abend in Cuba an dieser kilometerlangen Uferstraße. Dabei ist der Malecon vorwiegend die Promenierstraße der Einheimischen, der Angelfischer, der Liebespärchen und die es noch werden wollen.

 

Die Gebäude am Malecon waren einst Prachtbauten, wurden aber in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten vernachlässigt, auch am Beginn der Revolution ließ man sie offensichtlich verfallen, doch nun werden etliche restauriert.



Musiker treffen sich allemal am Malecon. Diesen schwarzen Posaunisten hören wir schon von der Ferne. Er verdient sich seinen einfachen Lebensunterhalt mit seinen kubanischen Stücken auf der Posaune, oder....



.... mit dem Verleihen seiner Posaune für ein paar Minuten.



Auch zahlreiche Kinder mit ihren Eltern finden sich allabendlich am Malecon ein.



Außer den Menschen mit multicolores gibt es auch noch die Autos multicolores. Und in Habana ist jedes zweite Auto ein "Amischlitten", wie man früher auch bei uns die Chevrolets und Cadillacs genannt hat.



Die amerikanischen Oldtimer werden häufig als Taxi particulares verwendet. Wir sind jedoch meist zu Fuß oder mit einem Bicitaxi am Weg.



Die Kutschen überlassen wir den betuchten Touristen. Genauso die großen staatlichen Hotels, wie das hier abgebildete Parque Central. Wir ziehen es vor in Casas particulares zu nächtigen, doch davon im nächsten Post.



An US-Amerika erinnern nicht nur die Straßenkreuzer, welche 50 Jahre der Revolution überdauert haben, die Touristenwährung CUC, welche etwa dem Dollar entspricht, sondern auch das Capitol. Denn es sieht genauso aus wie das in Washington oder Sacramento.



In dieser Calle schaut es ähnlich aus wie in der Salzburger Getreidegasse. Scharenweise strömen Touristen in den Stadtteil Habana Vieja.



Eingeschränkt und zensuriert wird in einem der letzten kommunistischen Länder unserer Welt der Büchermarkt. Dafür findet man Bücher von und über Marx, Engels, Lenin, Che und Fidel zuhauf. Auch Elfriede Jelinek darf dabei nicht fehlen.



Che Guevara prangt auch als Riesenporträt von einer Fassade am Revolutionsplatz, dessen Denkmal an den Triumph von 1959 erinnert.



All die Einzelheiten über die revolutionäre Bewegung (1953-58), den Triumph (1959), die gescheiterte Konterrevolution (1960-65) und die Vertiefung (1966-heute) finden wir im Revolutionsmuseum.



Die Ikonen der Revolution werden heute noch emporgehoben. Hier stehen sie - Che Guevara, Fidel Castro und Camilo Cienfuegos - bewacht von der Wärterin und beäugt von Gabi.


   

"Huye Batista" , was so viel heißt wie "Hau ab Batista". Die Revolutionäre siegten tatsächlich und der letzte rechte, militärische, diktatorische Präsident verließ am 1.Jaenner 1959 das Land.



Auch die von den USA unterstützten konterrevolutionären Aktionen ( ua. die missglückte Landung der US Flotte in der Schweinebucht ) oder diverse Sabotageakte werden penibel dokumentiert.



Zurück zu unserem Aufenthalt 2013. Die Autos werden mehr, manche Straßen sind genauso verstopft wie sonst wo auf der Welt.



Die Menschen zeigen sich in multicolores, damit sind die Hautfarben genauso gemeint wie die Kleider.



Die Weißen haben sich mit den Schwarzen vermischt, die Menschen leben in der Kleinfamilie, Kinder werden geschätzt und behütet.



Die Wohnungen der einfachen Bevölkerung in Habana sind jedoch einfach. Wir besuchen eine Familie in diesem Hinterhof.



Gladys freut sich riesig, als wir einen Brief von Bekannten aus Guatemala überbringen.



Etwas extravagant verläuft das Nachtleben von Habana. In der Casa de la Musica sind wir um 22 Uhr wieder einmal viel zu früh um eine kubanische Band zu hören. Doch im Café daneben erleben wir immerhin den Auftritt eines Transvestiten.



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