Dienstag, 16. April 2013

In der größten Stadt der Welt


Unsere letzte Station im Staat Mexiko ist Mexico Ciudad, mit 22 Mill. Einwohnern die größte Stadt der Welt. Im Sommer muss oftmals der Individualverkehr drastisch eingeschränkt werden. Doch auch jetzt stehen wir bei der Ankunft mit dem Taxi im dichten Stau, sodass wir in dieser Woche lieber mit der Metro fahren.




In der Innenstadt hat man aber auch Mühe zu Fuß vorwärts zu kommen, doch wir wollen ja die größte Stadt der Welt vielfach kennenlernen.




Dabei lag hier vor 700 Jahren ein riesiger See mit einer Insel. Darauf ließen sich die Mexica (=Azteken) 1345 nieder und gründeten die Stadt Tenochtitlán - mit 300 000 Einwohnern in ihrer Blütezeit. Doch dann kamen 1519 die Spanier und der Aztekenherrscher Moctezuma II. wurde von Cortes ermordet, nachdem jener den Konquistador beschenkt und bewirtet hatte. Die Spanier zerstörten dann auch Tenochtitlán zur Gänze. Die Einwohnerzahl stieg allerdings erst nach der Revolution 1911 sprunghaft an.



Wir erfahren viel über die Geschichte der präkolumbianischen Zeit im Museo Nacional de Antropologia. In einem modernen Bau ist diese eindrucksvoll und lehrreich dargestellt.




Die Hauptsehenswürdigkeit ist der aztekische Kalenderstein. Im Zentrum befindet sich der Sonnengott, der sich von Menschenherzen ernährt. Die Konstellation rundherum ergibt das Datum des Untergangs der 5. Welt, was für die Azteken dann auch tatsächlich mit der Eroberung durch die Spanier eintrat.




Bei den Azteken und auch allen anderen mesoamerikanischen Völkern stand der Mais als Nahrungsmittel im Vordergrund. Daher spielte die Maisgöttin eine herausragende Rolle. Auch heute noch werden zu allen Speisen Tortillas serviert.



Den Federschmuck Moctezumas können wir nur in einer Kopie betrachten, denn das Original befindet sich im Völkerkundlichen Museum in Wien - die Österreicher haben also doch auch manches mitgenommen, nicht nur die Spanier.




Heute werden indianische Bräuche wieder gepflegt. So können wir an spirituellen Tänzen mitten in der Altstadt teilhaben. 






Doch von den Bauwerken der Azteken ist nichts mehr übriggeblieben. Die Spanier hatten die Steine zum Bau ihrer Paläste und Kathedralen verwendet. Dazwischen öffnet sich der riesige Platz des Zocalo mit dem Palacio Nacional im Hintergrund.



Wie in allen spanischen Kolonialstädten befindet sich am Zocalo dem Rathaus gegenüber die Kathedrale, hier die Metropolitana, die größte Kirche Lateinamerikas.



Besonders gut gefällt uns der Palacio de Bellas Artes, der im italienischen Jugendstil erst um 1900 errichtet wurde.




Abends besuchen wir den Garibaldiplatz, wo die Mariachigruppen in Scharen auftreten und auf Engagements warten.




Toll beleuchtet wird allabendlich das Revolutionsdenkmal und der Springbrunnen davor wechselt nicht nur plötzlich seine Farben, sondern auch Sprühstärke und Richtung. Kinder und Jugendliche haben ihren Spaß daran.



In der Stadt ist immer etwas los. Diese Clowngruppe zieht durch die Straßen und möchte den Menschen bewusst machen, dass ein Lächeln, das man anderen schenkt, eine positive Wirkung zeigt.



Der Torre Latino America war lange Zeit das höchste Bauwerk Mexikos.




 Dem allabendlich stattfindenden Einholen der Nationalflagge auf dem Zocalo schauen wir skeptisch zu.




Da genießen wir lieber das Abendessen mit herrlicher Aussicht hoch über dem Zocalo.


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