Montag, 20. Mai 2013

Adios Cuba, adios America


Adios America!

An unserem letzten Abend in Habana sitzen, oder besser gesagt stehen wir im Musiktheater America.




Wir erleben einen zwar lauten, aber fulminanten Abend mit einer 14 köpfigen kubanischen Band.
Drei Sänger und die traditionelle Instrumentalmusik dazu reißen das vorwiegend einheimische Publikum und auch uns vom Sessel.

 



Mit den Cumbadoras wird der Rhythmus vorgegeben, ...........





..........und die rund 2000 Zuhoerer in den Sesselreihen stehen schon bei der ersten Nummer auf, singen, klatschen und tanzen mit freudvollem Ausdruck.
Wir sind 2 Stunden mitten drin in Trubel und Heiterkeit.

 



Insbesondere die schwarzen Frauen verleihen ihrer Freude an der Musik Ausdruck und tanzen mit Begeisterung.

Adios Cubanos !



Freitag, 17. Mai 2013

Das verschlafene Städtchen und All-inclusive

 

Baracoa, die Stadt der Kutschen haben wir wieder verlassen.



 

Die Einheimischen nehmen für Strecken über Land solche LKWs mit Personenaufbauten.



 

Und die Touristen, so wie wir, bevorzugen zumeist doch die bequemeren Busse.



 

Von Baracoa nach Holguin sind wir auf einer schlecht ausgebauten Holperstraße über Moa unterwegs.
Diese Stadt ist nicht gerade touristisch ausgerichtet, wohl auch für Kubaner nicht sehr lebenswert. Eine riesige Verhüttungsanlage für Nickel und Kobalt, umgeben von großflächigen rotbraunen Halden und Abbauflächen, kontaminiert die Umwelt.



 

Dafür ist die Provinzhauptstadt Holguin wieder ein sauberer, lebenswerter Fleck. Allein schon die Lage ist sehr schön, wie dieser Blick vom Lomo de la Cruz zeigt.




 

Holguin hat auch sonst Stadtcharakter, so existieren hier Kaufhäuser mit größerer Produktauswahl und wir finden die seit 3 Wochen gesuchte Zahnpasta. Allerdings können in diesen Geschäften auch die Kubaner nur mit CUC einkaufen. Da die CUC jedoch für viele Kubaner kaum erschwinglich sind, scheint sich eine 2-Klassen-Gesellschaft aufzubauen.



 

Manche Gebäude sind mustergültig restauriert, wie etwa das Naturhistorische Museum. Eine ältere Dame erzählt uns, dass sie hier vor der Revolution in diesem ehemaligen Casino zum Tanzen war.



 

Auch das Theater mit seiner neoklassizistischen Fassade beeindruckt uns. Im Inneren erleben wir eine moderne Ballettinszenierung vom Feinsten.



 

Holguin nennt man auch noch die Stadt der Plätze. Ausgehend von der spanischen Anlage der Stadt befinden sich 5 Plätze an den zwei Einkaufsstraßen aneinandergereiht. Da gibt es etwa den Kirchplatz, den Exerzierplatz oder den Franziskanerplatz. Natürlich haben alle ihren Namen geändert und sind nach Freiheitskämpfern des 19. Jhdt. benannt. Dieser hier, an dem die Kirche San Jose steht, heißt Plaza Carlos Manuel de Cespedes.



 

Nur 30 km von Holguin entfernt liegt das verschlafene Städtchen Gibara. Es war einst ein bedeutender Hafen zur Zuckerrohrverschiffung und zudem Handelsplatz verschiedenster Waren. Doch diese Zeiten sind vorbei.


 

Auch der kleine Fischerhafen wirkt verschlafen, zumal ihn Wirbelstürme immer wieder zusetzen. So stehen nicht nur Lagerhallen als Ruinen da, auch dieser Landungssteg und die vorderste Reihe der Wohnhäuser sind zerstört.



 

Aber dafür hat sich Gibara seinen lieblichen Straßencharakter bewahrt.



 

Dieser liebevoll gestaltete Obstladen passt auch dazu.




Die Schule funktioniert wie in ganz Kuba. Die Primarschüler haben diese weiß-rote Uniform, die anderen sind entweder braun-weiß oder hell- und dunkelblau gekleidet. Gibara hat 5 Primarschulen und eine Sekundarschule.




Etliche der Kolonialhäuser sind so recht und schlecht instand gehalten, haben aber ihre Funktion geändert. Dieses hier war in der Batistazeit Casino, danach Kulturhaus und nun Naturmuseum.




Aber von etlichen Gebäuden stehen nur mehr Ruinen. Ohne UNESCO fehlt das Geld zur Renovierung.



 

Doch die Zeit schreitet voran. So wurden hier die Ruinen des ehemaligen Hotels abgerissen und ein neues errichtet. Damit erhofft sich der Ort eine Ankurbelung des Tourismus.



 

Denn Kuba setzt auf Tourismus. Besonders an den schönen Stränden im Norden reihen sich Hotel an Hotel. Las Brisas in Guardalavaca, 60 km von Holguin entfernt, ist architektonisch gut vertretbar.



Wir wollen auch das kennenlernen, und buchen 2 Tage All-inklusiv. Länger würden wir es wohl nicht aushalten, doch diese Zeit passt um zum Riff hinaus zu schnorcheln (weißer Brandungssaum), am Strand oder Pool zu liegen, den Musikdarbietungen zu lauschen, den ganzen Tag zu essen und zu trinken oder einfach nichts zu tun.




Mit diesem Strandbild geht unsere Zentralamerikareise langsam dem Ende zu. Einen ganzen Tag dauert die Busfahrt zurück nach Habana, wo wir noch 2 Tage zur Verfügung haben.           

Sonntag, 12. Mai 2013

Baracoa - Kolonialhäuser, Kutschen und Kakao


Wir sind am östlichsten Zipfel von Kuba in der Kleinstadt Baracoa angelangt. Die Privatquartiergeber werben am Busbahnhof um Kunden. Wir suchen das Taferl Fernando y Gabriela.




Im historischen Zentrum sind die meisten Gebäude restauriert. Sogar eine kleine FUZO führt zur Kirche.




Baracoa war die erste spanische Stadt, die 1511 in Kuba gegründet wurde. Das 40 000 Einwohner zählende Städtchen hat sich bis heute seinen lieblichen Charakter bewahrt.






Die Kolonialhäuser, teilweise aus Holz sind bunt gefärbelt. Anstatt der Spanier wohnen hier nun Nachkommen der schwarzen Sklaven in den Stadthäusern.





Am Malecon herrscht Kutschenbetrieb. Die Wohnhäuser sind aber wegen der Hurrikangefahr nicht sehr beliebt.





Die Transportmittel sind einfach geblieben. Kutschen und Fahrräder (oftmals als Bicitaxi) prägen das Straßenbild. Motorräder und Autos sind selten.




An unserem ersten Aufenthaltstag suchen wir den kleinsten Strand der Welt auf. Gerade mal 3 Meter ist die Playa Blanca breit, und heute wegen der Brandung zum Baden kaum geeignet, obwohl es hier einen eigens angestellten Lebensretter gibt.




Baracoa hat aber auch einen großen Strand in der Nähe, den Mangolito.




Für Touristen macht man alles, denn die haben die begehrten CUC. Die einen verkaufen Coco, die anderen bieten sonst irgendwie ihre Dienste an.




Über der Stadt thront El Yunque, ein 560 m hoher Tafelberg. Wir mieten uns einen einheimischen Führer, um den interessanten Berg tags darauf zu besteigen.




Die Bergtour beginnt mit der Durchquerung des Bergflusses Duava. Sauberstes, angenehm temperiertes Wasser lässt uns nach der Tour auch darin baden.




Nicht umsonst besteht hier ein international geschützter Biosphärenpark, die Fauna und Flora ist einzigartig. Viele Lebewesen sind hier endemisch. Solche Milpies queren oftmals unseren Pfad.




Nicht so häufig sind die Schlangen. Diese Culebra erstarrt sofort durch die Erschütterung, die unsere Füße hervorrufen.




Zweieinhalb Stunden dauert der Aufstieg. Gipfelkreuze gibt es hier keine, statt dessen kannst du dich vor der Büste des Unabhängigkeitskämpfers Maceo postieren.




Der Blick von diesem "Balkon" ist fantastisch. Im Vordergrund eine endemische Palme, die Cocothrinax yungquenensis.






Eine weitere Wanderung führt uns in den Alejandro de Humboldt Nationalpark. Er erstreckt sich mit seinen 700 Quadratkilometern von der Küste weg weit ins Innere der Insel.




Pinien sind die Leitbäume, die auf diesen Roterdeböden wachsen.




Da findet man natürlich auch seltene Tierarten, bei einer Artenanzahl von 1200, viele davon endemisch. Dieser Bergsteigerkrebs hat sich schnell in sein schützendes Schneckenhaus zurückgezogen. Wir finden ihn weitab vom Meer auf dem Weg durch den NP.




Den kleinsten Frosch der Welt entdecken wir nicht selber, doch das Auge unseres Führers sieht auch solche Winzlinge.




Er zeigt uns auch den Cartacuba mit seiner grünen Tarnfarbe und dem roten Baucherl.




In der Küstenzone des NPs leben einige Bauern, die köstliche tropische Früchte feilbieten.




Ein letzter Ausflug führte uns in das Tal des Miel. Es wird von zahlreichen Kleinbauern bewirtschaftet.




Hauptsächlich besitzen die Bauern Kakaobäume. Zweimal jährlich können die Früchte geerntet werden.




Bricht man die Frucht mit einem Haumesser auf, so erscheint die Spindel mit den, im süßen Saft eingebetteten Kakaobohnen.




Diese werden herausgelöst, fermentiert, getrocknet und geröstet. Die abgebildeten Bohnen können so bereits gegessen werden.




In dieser Fabrik, die nach Che benannt ist, werden dann Schokoladen zum Trinken und Essen, für Einheimische und zum Export produziert.




Die Kubaner ziehen es vor die Schokolade zu trinken. In der Casa de Chocolate, 2.Categoria treffen wir auf einen Vater mit Tochter. Er arbeitete in der DDR-Zeit in Deutschland als Koch, sie geht in die Krankenschwesternschule.